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Operation bei Reflux im Diakoniekrankenhaus Freiburg – Wenn Sodbrennen zur Krankheit wird

Bei einer Refluxerkrankung ist meist die Funktion des Magenpförtners gestört. Dabei handelt es sich um einen glatten, ringförmigen Muskel, der normalerweise den Magen nach oben hin dicht verschließt. Bei Menschen mit einer Reflux-Erkrankung ist dieser Muskel aber geschwächt oder schließt nicht richtig. So kann nach dem Essen, oder auch zwischendurch, ständig ein kleiner Teil Magensäure nach oben hin aus dem Magen auslaufen. Gelangt die ätzende Magensäure in die Speiseröhre, kommt es zu Sodbrennen und zu teilweise starken Schmerzen in Speiseröhre und Hals. Gelangt Magensäure auf Dauer in Kontakt mit den empfindlichen Schleimhäuten der Speiseröhre, kann es zu einer krankhaften Veränderung der Oberflächenstruktur kommen. Im schlimmsten Fall zu Krebs in der Speiseröhre.

In diesem Fall kann der Refluxerkrankung mit einer Antirefluxoperation begegnet werden. Das evangelische Diakoniekrankenhaus in Freiburg sieht sich tagtäglich mit diesen Eingriffen konfrontiert. Dabei sind es nicht nur Erwachsene, die sich wegen einer Reflux-Erkrankung operieren lassen, auch kleine Kinder oder Säuglinge können von der Krankheit betroffen sein. Bei Babys bemerkt man einen Reflux häufig daran, dass nach dem Trinken immer etwas Milch aus dem Mund zurückfließt.

„Speikind, Gedeihkind“ – Reflux ist jedoch eine ernst zu nehmende Krankheit

Eltern von betroffenen Säuglingen benötigen häufig einen Schutz für die eigene Kleidung, da der Säugling nach jeder Mahlzeit einen Teil der Nahrung wieder erbricht. Auch das Kind muss häufiger umgezogen werden, bis zu vier Mal am Tag die Kleidung zu wechseln ist für Eltern von an Reflux erkrankten Kindern völlig normal. Die Diagnose kann ein Facharzt stellen, die Überweisung erhalten Sie von Ihrem Kinderarzt. In der Regel wird eine stationäre Überwachung von ein bis drei Tagen nötig, um die Diagnose Reflux zuverlässig zu stellen.

Bei kleinen Kindern wird der Aufenthalt der Eltern über Nacht im Krankenhaus finanziell von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Moderne Kinderkliniken bieten Eltern ein separates Schlafzimmer an, welches meist ansprechend und komfortabel ausgestattet ist. Die kleinen Patienten schlafen auf Station und sollten auch sonst, aufgrund eventueller Infektionsrisiken, die Elternzimmer nicht betreten. Reflux ist keine ansteckende Krankheit, eine Infektion von Mensch zu Mensch ist ausgeschlossen.

Pepsin als Auslöser für Reflux

Neuesten Erkenntnissen aus der wissenschaftlichen Forschung nach, ist austretende Magensäure nicht als einzige Ursache für eine Refluxerkrankung anzusehen. In umfangreichen Studien wurde eine repräsentative Anzahl an Menschen untersucht, die unter Reflux leiden. Bei den meisten der Test-Teilnehmer fand sich im Halsbereich und um die Region des Kehlkopfes eine vermehrte Ansammlung von Pepsin. Hingegen bei der Vergleichsgruppe fehlten diese Verdauungsenzyme. Lesen Sie hier, was Experte Prof. Peter Dettmar in einem Interview zu diesem Thema sagt.

Was hilft bei Reflux?

Häufig hört man, dass sich eine spezielle, diätische Ernährung günstig auf den Reflux auswirken kann. So soll zum Beispiel der Verzicht von Fetten oder zu scharfen Speisen dazu beitragen, dass weniger Magensäure den Magenpförtner ungewollt passieren kann. In der Praxis können diese Erkenntnisse nur bedingt bestätigt werden, bei vielen Betroffenen tritt ein Reflux auch nach der Aufnahme von fettfreien oder wenig gewürzten Lebensmitteln auf.

Bei Sodbrennen kann Kaiser Natron schnell für Abhilfe sorgen. Einen Teelöffel Natron, in einem Glas Wasser aufgelöst, trinken, lindert akutes Sodbrennen meist innerhalb weniger Minuten. Wer Milch verträgt, kann die gereizten Schleimhäute der Speiseröhre auch mit wenigen Schluck Milch beruhigen. Ingwer wirkt sich, trotz seiner Schärfe, harmonisierend auf den gesamten Verdauungstrakt aus. Dieser reicht vom Rachen über Speiseröhre und Magen, bis hin zu Dünn-, Dick-, und Enddarm. Probieren Sie aus, ob Ihnen ein frischer Ingwertee bei refluxbedingtem Sodbrennen hilft.

In jedem Fall sollten Sie sich an einen Facharzt wenden, wenn Sie Refluxbeschwerden über einen längeren Zeitraum bei sich bemerken. In der Regel tritt die Krankheit nicht einfach so über Nacht auf, wobei auch von derlei Fällen schon berichtet worden ist. Hinter Sodbrennen können eine ganze Menge Auslöser stecken, auch Stress oder Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt können für brennendes Aufstoßen verantwortlich sein. Ihr Arzt wird in einer ausführlichen Untersuchung klären, ob es sich um eine Reflux-Erkrankung handelt und wie diese behandelt werden kann.