Trotz TV, Tablet und Co., treiben viele Kinder und Jugendliche Sport. Entweder geschieht dies im Verein, ungezwungen mit Spielkameraden im Garten oder leistungsorientiert in den Talentschmieden (z.B. in den Jugendakademien des deutschen Fußballs). Die Motive sind vielfältig: Wettmessen, Gemeinschaftsgefühl, aber auch generell die eigene Fitness und Gesundheit sind übliche Motivationsgründe.
Umso klarer auf der Hand liegt, dass Eltern dies einerseits fördern, andererseits auch Verletzungen im Blick haben sollten. Schließlich bringt es wenig, wenn der eigene Spross wegen einer unnötigen Sportverletzung diesem länger als nötig nicht mehr nachgehen kann. Einige Tipps hierzu haben wir für Sie zusammengefasst.
Verletzungsrisiken nach Sportarten: Auf den Kontakt kommt es an
Bei allen Sportarten besteht Verletzungsgefahr. Glücklicherweise überwiegt für die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen der Nutzen der sportlichen Betätigung die Risiken. Im Allgemeinen gilt: Je mehr Kontakt in einer Sportart, desto größer ist das Risiko einer Verletzung. Das hat – für Außenstehende – zum Kuriosum geführt, dass schwere Gewichte heben pro Stunde Trainingseinheit den geringsten Verletzungsgrad im Vergleich zu anderen, bekannten Sportarten (Tennis, Fußball, Eishockey, Basketball) hat. Die meisten Verletzungen bei jungen Sportlern sind jedoch auf Überlastung zurückzuführen.
Die häufigsten Arten von Sportverletzungen sind Verstauchungen (Verletzungen der Bänder), Zerrungen (Verletzungen der Muskeln) und Stressfrakturen (Verletzungen der Knochen). Gefolgt wird dies laut https://www.hffa.info/ von kleineren Blessuren wie aufgeschürfte Haut oder blaue Flecken bei Kontaktsportarten. Diese entstehen durch die übermäßige Belastung von Sehnen, Gelenken, Knochen und Muskeln. Dies hat zur Folge, dass gerade bei heranwachsenden Kindern, deren Knochendichte, Muskelkraft und Sehnenstärke noch nicht voll ausgebildet sind, schon bei geringen Beschwerden im Zweifel der Facharzt oder ein Physiotherapeut zu Rate gezogen werden sollte. Ein Besuch ist dringend geboten, wenn eine Bewegungseinschränkung auch Stunden nach dem Sport noch vorliegt. Schon kleine Schwellungen können zu größeren Folgenschäden führen, wenn man diese nicht ernst nimmt und z.B. sofort mit dem Sport aufhört (bis die Schwellung vollständig abgeklungen ist).
Tipps, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren
1. Auszeiten einplanen:
Planen Sie für das Kind oder den Jugendlichen mindestens einen freien Tag pro Woche und mindestens einen freien Monat pro Jahr vom Training für eine bestimmte Sportart zu haben, damit sich der Körper erholen kann. Dabei spielt das Alter keine Rolle: Auch fast schon volljährige Jugendliche benötigen ausreichend Erholungszeiten und sind nicht per se „belastbarer“, da mit steigendem Alter naturgemäß auch das Training intensiver wird.
- Richtige Ausrüstung:
Besonders beim Mannschaftssport mit Körperkontakt wichtig: ausreichende, passgenaue und angemessene Schutzausrichtung. Wichtig hierbei ist auch, den jugendlichen Athleten klarzukommen, dass eine Schutzausrüstung die Verletzungswahrscheinlichkeit nur verringert, aber nicht ausschließt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass im Vertrauen auf die Ausrüstung beim Sport unnötige Risiken eingegangen werde, weil „man ja Polsterschoner anhat“.
3. Flexibilitätsübungen:
Neben dem obligatorischen Warmmachen, gehören Übungen zur Steigerung und Erhaltung der Flexibilität in jeden Trainingsplan. Gerade Sportarten mit schnellen, plötzlichen Richtungswechsel profitieren davon. Netter Nebeneffekt: Da insbesondere Kinder auch in der Freizeit gerne mal „wild“ herumtollen, hilft ein gutes Flexibilitätstraining ihnen auch im Alltag Verletzungen möglichst zu vermeiden.
4. Verschnaufpausen beim Sport
Gerade wenn man mit dem Nachwuchs zusammen einer sportlichen Aktivität nachgeht, z.B. einer anspruchsvollen Bergwanderung im Mittelgebirge, sollte man angemessene Pausen nicht vergessen. Oft wollen Kinder und Jugendliche nicht gleich zugeben, dass sie eine Pause benötigen und „beißen dann auf die Zähne“. Vermeiden Sie dies, indem Sie mehr Pausen einstreuen. Im Zweifel sind viele kleine Pausen besser als wenige große.
5. Stopp bei Schmerz
Was im Training gerade beim Mannschaftssport noch oft umgesetzt wird, ist bei offiziellen Veranstaltungen oft schnell leichtfertig vergessen. Bei Schmerzen sofort mit dem Sport aufhören. Das Kind oder der Jugendliche hat – salopp formuliert – nichts davon, wenn es beim (natürlich wichtigen) Pokalspiel mit dem Verein unter Schmerzen durchspielt, dafür dann aber monatelang mit den Folgen der Überanspruchung zu kämpfen hat.
6. Sportbezogener, emotionaler Stress
Der Gewinndruck kann für ein Kind einen erheblichen emotionalen Stress verursachen. Leider erwägen viele Trainer und Eltern, den wichtigsten Aspekt des Sports zu gewinnen. Junge Athleten sollten nach Leistung, Sportlichkeit und Fleiß beurteilt werden. Sie sollten für ihre Bemühungen und die Verbesserung ihrer Fähigkeiten belohnt werden, anstatt für die Niederlage eines Spiels oder eines Wettbewerbs bestraft oder kritisiert zu werden. Das Hauptziel sollte es sein, Spaß zu haben und lebenslange körperliche Aktivität zu erlernen.